Frauenheilkunde
Wechseljahresbeschwerden
Perimenopause - Menopause -Postmenopause
Der Verlauf des Klimaketriums ist die Lebensphase zwischen dem fortpflanzungsfähigen Alter und dem Erschöpfen der Östrogensekretion des Ovars. Von der Perimenopause bis zur Postmenopause nimmt die Produktion von Progesteron und Östrogen deutlich ab. Das Klimakterium dauert meist mehrere Jahre.
Perimenopause ist der Beginn der Umstellungszeit des Körpers. Von Monat zu Monat entstehen unterschiedlich heftige Hormonschwankungen, die durch äußere Einflüsse wie z.B. Stress und Erkrankungen beeinflusst werden können. Die hormonelle Produktion der Ovarien nimmt ab: Der Progesteronspiegel sinkt. Später kommt noch das Absinken des Östrognspiegels dazu.
Beginn: ca. ab dem 35. Lebensjahr
Dauer: ca. bis zum 50. Lebensjahr
Symptome:
Stimmung | – unberechenbar |
Gewicht | – steigt |
PMS | – an immer mehr Zyklustagen |
Energie | – wird weniger |
Schlaf | – schlechter |
Libido | – sinkt |
Oft entwickeln sich alle Symptome gleichzeitig.
Menopause ist das Ende der fruchtbaren Zeit einer Frau. Kennzeichen ist die letzte spontane Blutung. Ausnahmen mit früheren oder späteren Zeitpunkten können entstehen, z.B. durch Krebserkrankungen und Chemobehandlungen, hohe Medikamenteneinnahme oder regelmäßigen Alkoholkonsum.
Beginn: ca. ab dem 45.-60. Lebensjahr
Symptome:
- Schlafstörungen
- Hitzewallungen – nachts
- Herzklopfen
- Selten eine Menstruation
- Mögliche Migräneanfälle
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Leistungsabfall
- Scheidentrockenheit
- Depressive Verstimmungen
- Osteoporose
Behandlungsmöglichkeiten bei Wechseljahresbeschwerden:
Notwendig für die Beurteilung und Behandlung von hormonellen Dysregulationen ist ein Blutbild der hormonellen Situation. Das kann vom Frauenarzt gemacht werden, oder über eine Speicheldiagnose in unserer Praxis.
Zur Speicheldiagnose bekommt die Patientin ein Set mit verschiedenen Röhrchen und einer genauen Anleitung wie der Test zu Hause gemacht werden muss. Da der Hormonstatus im Tagesverlauf schwankt, benötigt es ein größeres Zeitfenster zur genaueren Beurteilung. Mit dem Hormonstatus und der aktuellen Anamnese kann die Behandlung beginnen.
Unterstützend für die Behandlung sind bioidentische Hormone, die aus dem pflanzlichen Wirkstoff, Diosgenin, der aus der Yamswurzel oder dem orangenen Ingwer (Curcuma) gewonnen wird, hergestellt werden. Die bioidentischen Hormone unterstützen die feine Regulierung unseres Hormonsystems, die notwendig ist, um den Regelkreislauf nicht zu blockieren.
Die einzelnen Hormondrüsen (u.a. Eierstöcke, Hoden, Nebennieren, Schilddrüse) befinden sich in steter Rückkopplung mit unserer Steuerungszentrale der Hormonkreisläufe im Gehirn. Jede hormonelle Substitution muss mit Rücksicht auf dieses Reglersystem vorgenommen werden. Schon kleinste Veränderungen können große Auswirkung auf das gesamte System nehmen.
Für eine Regulation und Wiederherstellung der hormonellen Balance muss neben der Anwendung von bioidentischen Hormonen auch auf die Leber und den Darm geachtet werden, ebenso auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Aminosäuren und Mineralstoffen.
Zur weiteren Behandlung steht inzwischen eine beachtliche Anzahl an pflanzlichen, spagyrischen und homöopathischen Mitteln zur Verfügung. Die Kombination aus allen Bereichen macht die Behandlung zu einer komplexen Therapie, die gut aufeinander abgestimmt sein sollte.
PMS und PMDS
PMS - Prämenstruelles Syndrom
Auftreten:
Ca. 3-5 Tage vor der Menstruation oder bereits ab oder kurz nach dem Eisprung.
Dauer: endet mit dem Einsetzen der Menstruation, bis zu 3-4 Tage im neuen Zyklus.
Inzidenz:
- 75% aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter PMS
- besonders betroffen: Frauen älter als 35 Jahre (Perimenopause)
- übergewichtige Frauen sind stärker betroffen als Normalgewichtige
Symptome:
Physisch:
- Migräne/Kopfschmerzen
- Müdigkeit / Erschöpfung
- Rücken- und Bauchschmerzen
- Blähungen
- Brustspannen/ -schmerzen
- Gewichtszunahme
- Schmerzen in den Gelenken
Psychisch:
- Weinerlichkeit
- Gereiztheit
- Depressive Verstimmungen
- Heißhunger
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafstörungen
- Antriebslosigkeit
PMS - Prämenstruelles Syndrom
Symptome:
- regelmäßig auftretende Depressionen
- Aggressivität und Impulsivität
- Wunsch nach sozialem Rückzug
- Konflikten im Privat- und Berufsleben
- Es wird eine genetische Prädisposition vermutet
Ursachenfür PMS/PMDS:
- Progesteronmangel / Östrogendominaz in der 2. Zyklushälfte – Lutealphase
- Konzentrationsänderungen der Geschlechtshormone im Zyklus
- Veränderung der Neurotransmitterstoffwechsel
- Serontoninrezeptorenmangel (genetische Prädisposition)
- Histaminintoleranz
- Hyperprolactinämie
- Latente Hypothyreose
- Eisenmangel, Vitamin D Mangel, Magnesiummangel
- Stress
Notwendige Untersuchungen:
Bei PMS ist eine Labordiagnostik von Estradiol und Progesteron im Verhältnis notwendig, um feststellen zu können, ob es sich um einen relativen oder absoluten Progesteronmangel handelt.
Zeigen sich in der Anamnese noch zusätzlich deutliche Stress-Symptome, ist eine Messung der Stresshormone Cortisol im Tagesprofil und DHEA notwendig. Ergänzend sollte ein Neurotransmitterprofil (Serotonin), TSH, Eisen, Ferritin, Vitamin D und eine Stuhldiagnostik durchgeführt werden.
Diese Laboruntersuchungen können über Speichel oder Bluttest erfolgen.
Therapie von PMS/ PMDS:
Wichtig: Zyklusbobachtung, Eisprungkontrolle, Symptome notieren. Am Besten über eine tagebuchähnliche Tabelle.
- Substitution mit bioidentischen Hormonen
- Phytotherapeutika
- Spagyrische Therapeutika
- Gemmomazerate – Knospenextrakte
- Homöopathische Mittel
- Mikronährstoffe
- Vermeidung von histaminhaltigen Lebensmittel bei Histaminitoleranz
- Darm und Leber Unterstützung
- Regelmäßige Bewegung
Kinderwunsch
Paaren mit Kinderwunsch kann es oft nicht schnell genug gehen. Während es bei den einen einfach klappt, gibt es eine immer größer werdende Zahl an Paaren, die auf ihr Wunschkind warten. Das Thema der Fruchtbarkeit nimmt hier einen großen Raum ein und stellt die Paare oft auf eine enorme Belastungsprobe.
Was können wir tun?
Frauen oder Paare, die mit Kinderwunsch in die Praxis kommen, haben meist schon einen langen Weg mit ärztlichen Untersuchungen und Diagnosen hinter sich. Die erzielten Ergebnisse dieser Untersuchungen sind ein wichtiger Baustein zur Entwicklung der richtigen Unterstützung auf diesem Weg.
Genauso kommen Frauen und Paare in die Praxis, die sich mit dem Kinderwunsch beschäftigen und sich selbst gut darauf vorbereiten möchten. Das Ziel ist es, die beste Ausgangslage für die Schwangerschaft und das Kind zu erzielen.
Mögliche Ursachen für die Unfruchtbarkeit bei der Frau:
- Anatomische Ursachen
- Eizellreifungsstörung
- Endometriose
- PCOS (Polyzystisches Ovar-Syndrom)
- POF Syndrom (Ovarien verlieren frühzeitig ihre Funktion)
- Immunologische Inkompatibilität
- Vaginose
- Umweltgifte
- Stress / Psyche / Traumen
Mögliche Ursachen der Unfruchtbarkeit beim Mann:
- Eingeschränkte Beweglichkeit oder abnorme Form der Spermien
- Verminderte Spermienzahl
- Vollständige Fehlen von Spermien im Ejakulat
- Funktionsstörungen des Hodens
- Fehlbildung oder Verschluss der ableitenden Samenwege
- Autoantikörper in der Samenflüssigkeit gegen Spermien
- Ejakulstionsstörungen
- Erektile Dysfunktion
Naturheilkundliche Therapieoptionen:
Sinnvoll ist spätestens 3 Monate vor Beginn der eigentlichen Planungsphase zu starten damit sich über 3 Zyklen die Folikelbildung- und Reifung begleitet wird.
- Substitution mit bioidentischen Hormonen
- Zyklusregulation mit Phytotherapie, Homöopathie, Osteopathie, Fußreflexzonentherapie uvm.
- Verbesserung des Vaginalstatus
- Stärkung der Darmgesundheit
- Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen
- Psychische Stabilität
- Stressreduktion
- Kontrolle der Schilddrüsenhormone
- Ausgewogene Ernährung
- Entgiftungskur
- Rauchen und Alkohol stoppen
- Umweltgifte reduzieren, z.B. in Kosmetik und Ernährung
Zyklusstörungen
Der monatliche Zyklus dauert im durchschnitt 28 Tage, die normale Dauer liegt bei 23-35 Tage.
Von Tag 1- 10 des Monatszyklus ist Folikelreifungsphase. D.h. die Hypophyse schüttet das Hormon FSH aus. Das FSH stimuliert ca. 20-25 Follikel im Eierstock. Eizellen reifen heran.
An Tag 11 – 14 entsteht der Eisprung. Voraussetzung dafür ist ein hoher Estradiolspiegel. Die vollständig gereifte Eizelle wandert / springt in den Eileiter. Dort ist die Eizelle ca. 24 Std. Befruchtungsfähig.
Von Tag 15 -28 ist es die Gelbkörperphase oder Lutealphase. Der Follikel wird zum sogenannten Gelbkörper. Die Aufgaben des Gelbkörpers sind die‚ Produktion von Progesteron und die Produktion von Estradiol in kleinen Mengen.
Nach erfolgreicher Befruchtung des Ovums:
- hCG -Schwangerschaftshormon wird ausgeschüttet
- Gelbkörper bleibt funktionsfähig und produziert Progesteron
- Erst im 3. Schwangerschaftsmonat übernimmt die Plazenta diese Aufgabe
Wird das Ei nicht befruchtet:
- findet eine Auflösung des Gelbkörpers nach ca. 10 Tagen statt
- Progesteron und Estradiolkonzentration sinkt
- GnRH, FSH und LH Hormone werden nicht mehr unterdrückt
- baut sich die Gebärmutterschleimhaut ab
- beginnt der Zyklus von vorne
Zyklusstörungen:
Polypmenorrhoe: | Zeit zwischen 2 Regelblutungen < 23 Tage |
Oligomenorrhoe: | Zeit zwischen 2 Regelblutungen > 35 Tage |
Hypomenorrhoe: | zu schwache oder zu kurze Regelblutung |
Hypermenorrhoe: | Abnorm starke Blutung |
Amenorrhoe: | Ausbleiben der Regelblutung |
Primäre Ammenorrhoe: | fehlende Regelblutung nach dem 18. Lebensjahr |
Sekundäre Ammenorrhoe: | Ausbleiben der Regelblutung mehr als 90 Tage ohne Schwangerschaft |
Ursachen:
- Ovarialinsuffizienz →Autoimmunerkrankungen, Tumore, Infektionen, Bestrahlungen, Schlaganfall
- Gelbkörperinsuffizienz
- Unter-/ Übergewicht
- Schilddrüsenunterfunktion
- Hohes Prolaktin →durch ein Prolaktinom, Physiologische Stimuli, Stress, proteinreiche Ernährung, Arzneimittel
- PCOS → durch zu hohes Testosteron
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten / Allergien
- Funktionsstörungsstörungen im hormonellen Regelkreis
- Stress – kann zu Hypercortisolismus führen → zu Hypothyreose → Hemmung der Steroidogenese
Sonderform die Post-Pill-Amenorrhoe:
Therapie:
Nachdem das Hormonssystem jahrelang künstlich gesteuert wurde, ist es das Ziel den Zyklusablauf und den Körper wieder in einen natürlichen Rhythmus zu bringen.
- Naturheilkundliche Verfahren
- Bioresonanztherapie
- Osteopathie
- Fußreflexzonentherapie
Sind nur ein paar der Möglichkeiten den Körper zu entgiften und einen natürlichen Rhythmus wieder herzustellen. Welche Therapien eingesetzt werden ist abhängig vom individuellen Beschwerdebild und muß in Zusammenarbeit von Therapeut und der Betroffenen erarbeitet werden. Grundlage sollte auch das ärztliche Abklären des Hormonstatus und der organischen Situation ( ausschließen von Tumoren, Endoemtriose…) sein. Wenn eine gesamtheitlich fundierte Basis der Ausgangslage vorhanden ist, kann die Behandlung um so effektiver werden.
Endometriose
Was ist das?
Das lange Leiden
Bis zur Diagnosenstellung vergehen oft zwischen 3 und über 12 Jahre, beginnend von den ersten Beschwerden bis zur finalen Diagnosestellung. Es gibt hoch variable Angaben zur Erkrankungshäufigkeit. Sie liegen zwischen 2% und 15%. Die Endometriose gilt als eine der wichtigsten Ursachen für die weibliche Unfruchtbarkeit. Bei 40% bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, wird eine Endometriose diagnostiziert.
Man geht davon aus, dass sich bei der Endometriose Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter ansammelt.
Das kann z.B. im Bauchraum, Bauchfell, am Eileiter oder Eierstock und Bändern sein, seltener an Blase und Darm.
Die Herde können sich vergrößern und ausbreiten, sind aber gutartig.
Mit jedem Menstruatiosnzyklus entsteht ein Auf- und Abbau der Schleimhaut (Endometrium). Mit dem Abbau wird die Schleimhaut abgelöst und über den Weg der Scheide abgestoßen. Bei der Endometriose bleiben Teile davon im Körper und können sich an unterschiedlichen Stellen ansiedeln. Diese Herde verändern sich mit dem Ablauf des Zyklus, d.h. auch hier sammelt sich etwas Blut an, kann aber nicht richtig abfließen. Das Blut wird dann vom umliegenden Gewebe aufgenommen und resorbiert. Das wiederum erhöht auch gleichzeitig die Bereitschaft für Entzündungen, Zysten und Schmerzen.
Symptome:
- Unterleibsschmerzen, vor allem in der zweiten Zyklushälfte
- Zyklisch auftretende Rückenschmerzen
- Dysmenorrhoe
- Dyspareurie
- Menstruationsbeschwerden und Unregelmäßigkeiten bei der Blutung
- Unfruchtbarkeit
- Subfebrile Temperatur, Infekte
- Magen- und Darmbeschwerden
Konventionelle Therapie:
Schulmedizinische Therapie:
Laparaskopie: | Ist als diagnostisches wie auch als therapeutisches Mittel zu nutzten. Das bedeutet eine operative Entfernung der Endometrioseherde. Allerdings mit den möglichen Nebenwirkungen von Operationen: Vernarbungen der Strukturen und die evtl. geringere Durchblutungssituation der Ovarien. Rezidive nach einer OP können auch auftreten. |
Total Op: | bei jungen Frauen mit Kinderwunsch nicht möglich. |
Naturheilkundliche Therapie:
- Homöopathie
- Spagyrik
- Ostheopathie
- Kinesiologie
- Bioresonanz
- Fußreflexzonentherapie